Zum neunzigsten Geburtstag unseres Ehrenmitglieds Emil Freund
Als Emil in jenem Gewölbe in Moutier mit uns zusammen Bovets «La Youtse» sang, nein feierte, wusste ich: er ist wieder da!
Aus gesundheitlichen Gründen hatte Emil längere Zeit aussetzen müssen, aber nun hatten wir ihn wieder. «La Youtse» mit seinem nach den Sternen greifenden Refrain - er gipfelt im zweigestrichenen Des - ist sein Lied und ohne ihn haben wir es nie gesungen.
Dann aber, im Jahr 2013, musste Emil seinen geliebten Liederkranz definitiv verlassen. Sein fortgeschrittenes Alter mit den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen machte den Schritt unumgänglich. Was für ein Verlust für den Liederkranz und was für ein Verlust für mich, der sich über lange Jahre hinweg auf einen liebenswürdigen, sicheren und äusserst kundigen Sänger zu seiner Rechten hatte verlassen können!
Nun hat Emil seinen Neunzigsten gefeiert und sein Liederkranz war mit dabei! Über viele Jahre hinweg hat uns Emil beim Singen in den Wirtschaften dirigiert. «Es wird gewünscht…», «aber schön…» - typisch Emil! Und die anzustimmenden Töne hatte er alle im Kopf. So war es denn auch klar, dass Emil beim Ständchen zu seinem Neunzigsten mitsingen und schliesslich auch dirigieren musste. Er tat es mit grosser Freude und viel Witz. Kaum je hat dem Chor ein Ständchen selber so viel Vergnügen bereitet wie an Emils Fest. Dass wir dann auch noch fürstlich bewirtet wurden, setzte dem i das legendäre Pünktchen auf.
Es war schön! Ad multos annos, lieber Emil und bleibe, wie du bist!
Ruedi Gentsch
